Trotz Handicap fit für den Beruf

Veröffentlichungsdatum23.04.2024Lesedauer3 Minuten

Landeszentrum für Hör- und Sehbildung setzt auf integrative Lehre / Förderangebote für junge Menschen mit Beeinträchtigung

(LK)  Junge Menschen mit Handicap haben im Berufsleben Hürden zu überwinden. In Salzburg-Lehen sorgt eine spezielle Einrichtung mit Fördermaßnahmen und Begleitung, dass Jugendliche mit Beeinträchtigung eine vollwertige Ausbildung für Berufe in der Gärtnerei, in der Tischlerei oder in der Küche erhalten.

  • LR Daniela Gutschi in der Tischlerei am Landeszentrum für Hör- und Sehbildung mit Ausbildner Michael Steiner und Lehrling Clemens Fagerer.
  • LR Daniela Gutschi beim Rundgang durch die Gärtnerei am LZHS mit Lehr-Koordinator Stefan Mayrhofer, Ausbildnerin Esther Strodl und Leiterin Eva Malle.
  • LR Daniela Gutschi in der Tischlerei mit Amelie Manescu. Sie absolviert eine Lehrausbildung am Landeszentrum für Hör- und Sehbildung.

Das Landeszentrum für Hör- und Sehbildung (LZHS) ist eine Besonderheit in Salzburg. Vom Frühförderkind bis zur ausgelernten Fachkraft mit Gesellenbrief erhalten in der seit mehr als 125 Jahren bestehenden Einrichtung alle mit Handicap auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Unterstützung.

Gutschi: „Vollwertige Berufsausbildung.“

Landesrätin Daniela Gutschi hat das LZHS beim Tag der offenen Tür heute, Dienstag, besucht: „An dieser einzigartigen Einrichtung werden junge Menschen mit Handicap von klein auf professionell gefördert und für ein selbstständiges Berufsleben fit gemacht. Sie erhalten die Kompetenzen und das Selbstvertrauen, um sich als wertvoller Teil unserer Gesellschaft einzubringen“, so die Landesrätin.

Landeszentrum für Hör- und Sehbildung im Überblick

  • Kompetenzzentrum für Kinder mit einer Hör- oder Sehbeeinträchtigung mit derzeit 89 Kindern samt Familien in Betreuung
  • Kindergarten mit 36 Plätzen in drei Gruppen, davon zwölf integrative Plätze
  • Josef-Rehrl-Schule: Volks- und Neue Mittelschule für 140 gehörlose sowie hörende Kinder
  • 13,5 Millionen Euro vom Land für Neubau der Josef-Rehrl-Schule 2019
  • Berufsausbildung für 25 junge Menschen mit Handicap: Integrative Lehre (4 Jahre) oder Teilqualifizierung mit Berufsschule (2-3 Jahre)
  • Küche für 130 Essen pro Tag und Lehrausbildung, ausgezeichnet mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat

Professionelle Begleitung für junge Talente

Für die drei Ausbildungsschwerpunkte ist alles auf dem Gelände vorhanden. „Wir haben für jedes Talent die passende Begleitung und geben den jungen Menschen ein Jahr Extrazeit für ihre Lehre“, sagt Stefan Mayrhofer, der die Berufsausbildung am LZHS koordiniert. „Gedacht sind unsere Ausbildungsplätze für Jugendliche, die eine Hörbeeinträchtigung haben, Lerndefizite aufweisen oder einen speziellen Rahmen benötigen“, erklärt Stefan Mayrhofer. Und er hat einen Tipp: „Sowohl in der Küche als auch in der Tischlerei sind gerade Plätze frei.“

Garten, Küche, Tischlerei

Zierpflanzenbau, Landschaftsgärtnerei und Gemüsebau spricht Jugendliche mit Freude bei der Arbeit mit Pflanzen und Kreativität an. Bei der Küchenlehre werden sowohl Allrounder als auch Spezialisten ausgebildet, vom Wareneinkauf über Speisekartenerstellung bis hin zur Buffetorganisation. Und ordentlich ans Holz geht es in der Tischlerei. Technikverständnis und visuelles Denkvermögen werden hier vermittelt, um zum Tischler heranzureifen, der mit dem Werkstoff Holz professionell umgehen kann.

Förderung vom Kleinkind bis zum Gesellen

Das Land führt sowohl die Frühförderung, den Kindergarten, die Volks- und Mittelschule als auch die Berufsausbildung am LZHS. Zuletzt wurde das alte Gebäude der Josef-Rehrl-Schule zu einem pädagogisch und baulich modernen Lernort neu gebaut, in dem Unterricht mit High-Tech-Unterstützung möglich ist.

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Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_240423_60 (sm/msc)